Auch solche Tage muss es mal geben: Bei der Bezirksendrangliste der zwölf besten A-­Schüler-Tischtennisspieler (Jahrgang 2001 und jünger) im Bezirk erlebte das Neubeckumer Nachwuchstalent Nils Brinkmann, wie es sein kann, wenn nur wenig so funktioniert, wie man es sich wünscht.

Schon vor dem Turnierstart verlief nicht alles glücklich: Aufgrund des vorher stattfindenden C-Schüler­Turniers und den recht wenigen aufgebauten Tischen blieb für die 24 Starter (mit Mädchen) nur wenig Zeit und Platz, sich vernünftig einzuspielen. Immerhin brachte es Nils noch zu ein paar Schlägen vor dem Start mit David Burdenski aus Rhade.

Im ersten Match des Tages unterlag Nils dem Gievenbecker Ben Lechtenbörger in Sätzen zwar deutlich 0:3, jedoch zeigt der in jedem Satz vorliegende 2­Punkte­Abstand, dass es viel knapper zur Sache ging, als es aussieht. Das folgende Spiel gegen Niklas Lobitz (Schultendorf) machte dann offensichtlich, warum man beim Tischtennis im Kopf immer „voll da“ sein muss.Nils hatte das Spiel nach klar gewonnenem ersten Satz auch im zweiten Durchgang gut im Griff, bis Lobitz Nils durch eine unfassbare 5er-Serie an Netz­ und Kantenbällen den Satz doch noch „klaute“. Und damit im Endeffekt auch das gesamte Spiel, denn Nils traf in der Folge etwas erregt kaum noch einen Ball und verlor das Spiel sehr unnötig mit 1:3.

In betretener Stimmung war im Anschluss gegen Warendorfs ohnehin schon favorisierten Youngster Jonas Vorderlandwehr kein Land in Sicht (0:3). Durch eine längere Pause schaffte es Nils danach, die Lust auf das Spiel zurückzugewinnen und bot zwei Klasse­Partien, die für die Partien davor gut entschädigten.
Dem alles überragenden Waltroper Starspieler Lukas Bosbach fügte er dessen einzigen Satzverlust in der Vorrunde zu, ehe gegen Anh Quan Nguyen (DJK TTR Rheine) der erste und auch einzige Sieg des Tages gelang. Hier konnte Nils besonders in der Schlussphase den Durchblick behalten und 3:2 gewinnen.

Mit einer Bilanz von 1:4 ging es also in die Platzierungsrunde für die Ränge 7 bis 12. Zum Auftakt dieser gab es ein deutliches 0:3 gegen Marco Rolf (Warendorfer SU); diesen hatte Nils im Februar noch bezwingen können. Dieses Mal allerdings legte Nils dem clever agierenden Rolf ein ums andere Mal Geschenke in komfortabler Schusshöhe auf den Tisch.
Wie es an diesem Tag nun einmal so war, ging es danach mit einer sehr guten Leistung gegen Kreisranglistensieger Vitalij Schwab (ebenfalls Warendorf) wieder bergauf. Nils hatte ihn am Rande einer Niederlage, aber die 2:1­Führung reichte nicht, da Schwab in den letzten beiden Sätzen seine Ballsicherheit besser ausspielen konnte. Bei der abschließenden 1:3­Niederlage gegen Einspielpartner David Burdenski merkte man Nils an, dass der Tag verständlicherweise nicht unbedingt nach seinem Geschmack verlaufen war, somit war die Konzentration etwas abhanden gekommen.
Zwar verliefen die Spiele bei der Bezirksrangliste für Nils enttäuschend, trotzdem kann man die Teilnahme an diesem Event als Erfolg werten. Für eine bessere Platzierung in einem derart starken Teilnehmerfeld war die Leistung letztlich viel zu unkonstant. Aus Niederlagen(­serien) zu lernen und etwas Positives für die jeweils nächsten Partien mitzunehmen, wird ein Ziel für den Rest der Turniersaison sein. Durch mehr Erfahrungen im Bereich von gut besetzten Turnieren auch in älteren Spielklassen sind die Betreuer zuversichtlich, diesbezüglich schon bald Fortschritte zu erreichen.