Neubeckum (jos). Wie so viele Bereiche des gesellschaftlichen Lebens sieht sich auch der Amateurfußball durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie großen Herausforderungen gegenübergestellt. Dies gilt ganz besonders für den Jugendfußball und hier sind alle Vereine betroffen und gefordert. „Wir müssen unbedingt etwas tun“, betont Frank Beßmann die Dringlichkeit, neue Wege zu gehen. Für den Jugendkoordinator des SV Neubeckum liegen die Probleme auf der Hand und sind den Amateurklubs sämtlicher Sportarten hinlänglich bekannt: Kein Trainings- und Spielbetrieb, keine Weiterentwicklungsmöglichkeiten, Spieler/innen gewöhnen sich mitunter an das Nichtstun und entfernen sich vom Vereinssport, keine Neuanmeldungen, große Schwierigkeiten vor allem in jüngeren Jahrgängen. Hinzu kommen noch fehlende soziale Kontakte, die für den Amateurfußball äußerst wichtig sind.

„Normalerweise haben wir während der Hallen- und Frühlingszeit einen Zulauf von 20-25 Kindern. Nach dem ersten Lockdown sind zudem 15 Kinder nicht wiedergekommen“, stellt Beßmann die Situation in Neubeckum dar. Die Folge: Ohnehin schon schwierige Planungen wurden überholt und die Mannschaftsmeldungen konnten nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Befürchtung ist bei vielen Vereinen groß, dass sich dieser Trend durch die nun noch längere Auszeit fortsetzt oder sogar verstärkt. „Man braucht Mannschaften in allen Jahrgängen und entsprechende Kadergrößen, damit eine durchgängige Jugendarbeit auch in Zukunft gewährleistet werden kann“, erklärt Markus Mußmann, Mitstreiter im Orga-Team der SVN-Jugend.

Neuer Schwung durch neue Konzepte und Kooperationen

Um den negativen Auswirkungen der langen Pause so bald wie möglich entgegenwirken zu können, arbeiten die Neubeckumer an neuen Konzepten. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit den Kitas und Grundschulen deutlich vertieft werden. Vereinzelt bestehen zwar schon Angebote, sie sollen aber nun flächendeckend umgesetzt werden. Dies soll z.B. über Schnuppertrainings, Schul-AGs oder weitere besondere gemeinsame Aktionen geschehen. Der SVN ist bereits auf die Einrichtungen zugegangen und hat zu einem gemeinsamen Online-Termin im April eingeladen, um sein Konzept zu präsentieren und den Grundstein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zu legen. „So soll vor allem unsere Mini-Gruppe wieder schnell Zuwachs bekommen“, wünscht sich Beßmann eine aussichtsreiche Truppe 4 bis 5-jähriger Kinder, die behutsam an den Mannschaftssport im G- und F-Juniorenbereich herangeführt werden sollen.

Personal fehlt – Verein sucht händeringend Unterstützung

Damit die Jugendabteilung nicht nur verwaltet, sondern kontinuierlich weiterentwickelt werden kann, fehle es dem Verein vom Harberg laut Beßmann aber aktuell an helfenden Händen: „Wir benötigen gute und ausgebildete Trainer und drumherum ein gutes Team, das auch Lust darauf hat, etwas aufzubauen.“ „Konzepte und Tatendrang sind da, aber wir müssen vorrangig erst einmal unsere Personalprobleme in den Griff bekommen. Uns fehlen Trainer und auch im Orga-Bereich muss die Last dringend auf weitere Schultern verteilt werden“, ergänzt Mußmann.

Bezeichnenderweise haben beide nicht einmal einen gewählten Posten beim SVN, packen aber trotzdem seit Jahren überall mit an. Der Jugendleiter-Posten ist sogar schon seit 2014 vakant und in eigenen Reihen wurde bisher kein Interessent gefunden. Wir suchen deshalb einen externen Jugendleiter auf Nebenjobbasis“, sagt Mußmann.

Im Trainer-Bereich müssen für die nächste Spielzeit möglichst kurzfristig Lösungen gefunden werden.  Nicht nur Spieler/innen sind durch die Pandemie verloren worden, auch Trainer und Betreuer haben sich zurückgezogen – ebenso ein Phänomen, von dem viele Sportvereine ein Lied singen können. „Nur durch kontinuierlich gute Jugendarbeit schaffen wir auch eine Perspektive für den Seniorenbereich. Wir wollen allen Kindern und Jugendlichen den Spielbetrieb ermöglichen. Das geht aber leider nicht immer, da Trainer fehlen“, sind Beßmann und Mußmann laufend auf der Suche und machen sich berechtigte Sorgen um den Erhalt der bislang erfolgreichen Jugendarbeit. Es werden dringend Trainer im unteren Jugendbereich sowie auch im älteren und leistungsorientierteren Bereich der A- bis D-Junioren gesucht. Ab den D-Junioren bzw. Juniorinnen besteht eine gut funktionierende Spielgemeinschaft mit RW Vellern.

„Trainerausbildungen sind sicherlich von Vorteil, aber nicht unbedingt eine Voraussetzung für die Tätigkeit in unserem Team. Die Bedingungen und die Basis für eine gute Jugendarbeit könnten besser nicht sein“, so die SVN-Verantwortlichen.

Der SV Neubeckum sucht dringend Trainer und Mitstreiter, die den Verein bei der Umsetzung seiner Ideen und der sportlichen Weiterentwicklung unterstützen möchten.

Interessenten melden sich bitte bei Frank Beßmann (0157-52427342), Markus Mußmann (0151-16148026) oder per E-Mail an jugend@sv-neubeckum.de.